Fischkultur aus der Rhön - Fischzucht Rhönforelle GmbH & Co. KG

Seit fast 140 Jahren betreibt das Unternehmen der Familie Groß in der Rhön Fischkultur mit Passion. Eligeus Groß, Urgroßvater der beiden heutigen Geschäftsführer Peter und Udo Groß, gründete 1882 in Dietershausen einen der ersten deutschen Forellenzuchtbetriebe.

 

 

„Ursprünglich war unser Urgroßvater im Leinenverkauf tätig. Über die Verbindung der Leinen-Bleiche am Wasser der Haune kam er mit Begeisterung zur Fischzucht“, berichtet Peter Groß. Mitte der 1960er Jahre wagte Vater Helmut mit einem Kredit aus Landesmitteln den Schritt zur Umsiedlung nach Gersfeld, wo sich das Unternehmen mit Nutzung des Quellwassers der Fulda ideal entfalten konnte. Die Zucht der Rhönforelle war lange von zentraler Bedeutung und prägt bis heute den Firmennamen. Seit den 1970er Jahren umfasst der Betrieb einen weiteren, reinen Produktionsstandort vergleichbarer Größe in Marjoß bei Steinau an der Straße. Insgesamt sind bei der Fischzucht Rhönforelle 14 Mitarbeitende einschließlich zwei Azubis zum Fischwirt tätig.

 

 

Florierende Störzucht

 

„Unser Schwerpunkt liegt in der Aufzucht und im Handel von lebenden Süßwasser-Besatzfischen vom Aal bis zum Zander zur weiteren Zucht und Verwertung. Für den Transport stehen auch eigene Spezialfahrzeuge zur Verfügung. Eine bedeutende Sparte ist die Störzucht, die wir 1990 mit dem Import von lebenden Stören aus der damaligen Sowjetunion als einer der ersten Fischzuchtbetriebe Westdeutschlands begannen“, führt Peter Groß weiter aus und ergänzt: „Einen großen Anteil haben hierbei die Produktion und Vermarktung von befruchteten Störeiern für die Weiterzucht.“ Der Export erfolgt sogar bis nach Fernost.

 

 

Von der Forelle zum Rhön-Caviar

 

Gemeinsam mit einem russischen Caviarmeister gelang 2019 der Einstieg in die Caviarproduktion unter der Marke „Rhön-Caviar“. Im Rahmen der Direktvermarktung steht ein neugestalteter Verkostungsraum zur Verfügung.

Beim breit gefächerten Angebot an Speisefischen liegt der Schwerpunkt auf Forellen und Stören. „Die Fische werden bei uns in traditioneller handwerklicher Weise verarbeitet und regional vertrieben. Wichtig ist uns eine besonders hohe Qualität unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Regionalität – keine Massenproduktion“, betont Peter Groß.

Mit zwei Angelteichen und dem Fisch-Grill wird den Hobbyanglern ein Freizeitareal mit hoher Aufenthaltsqualität geboten. Das Angebot zu Betriebsbesichtigungen für Gruppen ermöglicht außerdem einen eindrucksvollen Einblick in die Welt der Rhöner Fischkultur.

 

 

Michael Kiel, www.region-fulda.de

 

(siehe "Wirtschaft Region Fulda" - Magazin der IHK Fulda - Ausgabe 12/2021)