Vliesstoffe für 300 Millionen FFP2-Masken - Nowotex GmbH & Co. KG

Nach wie vor sind qualitativ hochwertige Schutzmasken gegen das Coronavirus und andere aggressive Viren gefragt. Das Eichenzeller Unternehmen Nowotex produziert seit Januar Filtervliese für jährlich mehrere hundert Millionen zertifizierte Masken.

 

 

Wie zahlreiche Menschen in Deutschland mussten im vergangenen Jahr die geschäftsführenden Nowotex-Gesellschafter Roland Bach und sein Sohn Vincent feststellen, dass in Deutschland weder nennenswerte Vorräte an Schutzausrüstungen noch ausreichende Kapazitäten zur Produktion vorhanden waren. Also entschlossen sie sich zu handeln. „Als Unternehmen, das bereits seit Jahren Vliesstoffe für anspruchsvolle Anwendungen herstellt, wollten wir helfen und dafür die innovative Technologie des Meltblown-Verfahrens – einer abgewandelten Form des Schmelzspinnens einsetzen“, berichtet Firmengründer Roland Bach.

 

 

Kapazitäten in Rekordzeit

 

Im Frühjahr 2020 beantragten Roland und Vincent Bach beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BaFa) eine Förderung zur Ankurbelung der Produktion von Schutzausrüstungen. Sie verpflichteten sich, bis Ende März 2021 mit der Produktion zu beginnen. Zum Zeitpunkt der Unterschrift hatte das Unternehmen weder eine Maschine noch Räumlichkeiten für die neue Anlage. Spontan erklärte sich Marc Diegmüller von der Spedition Diegmüller Transport & Logistik bereit, eine Halle zu bauen. Innerhalb kürzester Zeit zogen alle mit dem Bau befassten Stellen mit. Oerlikon – ein Maschinenbauunternehmen aus Neumünster – reservierte für die Eichenzeller eine der begehrten Spezialmaschinen, die RhönEnergie Fulda-Gruppe legte bei Minustemperaturen einen Stromanschluss und nicht zuletzt liefen Installation und Inbetriebnahme der Anlage ohne Komplikationen.

 

 

Versorgung gesichert

 

Seit März produziert Nowotex hochwertiges Vlies für den gesamten EU-Markt, das zu Masken konfektioniert wird. Die Stückzahl beträgt 300 Millionen FFP2-Masken oder alternativ 600 Millionen OP-Masken pro Jahr – ein enormer Beitrag zur Sicherung der Versorgung. „Wir haben in der Pandemie gelernt, dass Abhängigkeiten von Lieferanten am anderen Ende der Welt gefährlich sind. Selbst wenn bei den Importen die Qualität stimmt, muss die Ware ja erst einmal zu uns gebracht werden. Doch Handelsströme sind störungsanfällig“, sagt Vincent Bach. Vor diesem Hintergrund müsse es wirtschaftspolitisches Ziel sein, im Gesundheitssektor wieder möglichst viel im eigenen Land zu produzieren. Schutzausrüstung ebenso wie unverzichtbare Medikamente. Beide Geschäftsführer gehen davon aus, dass der Bedarf an Filtervliesen in den nächsten Jahren anhaltend hoch sein wird.

 

 

www.nowotex.de

 

(siehe "Wirtschaft Region Fulda" - Magazin der IHK Fulda - Ausgabe 10/2021)